ALTENBRUCH. Das Grün vor Alten- bruchs „Aushängeschild“ soll schö- ner werden: Nachdem auf dem Rasen neben der Villa Gehben bereits eine Boulebahn angelegt worden war, soll auch der Rest des Vorgartens ein neues Gesicht erhalten. Im Cuxhavener Rathaus möchte man sich zeitnah um die Auftragsvergabe kümmern.

Dass eine für die Verpflichtung von Auftragnehmern notwendige Ausschreibung am besten noch vor Ablauf des Jahres erfolgen solle, erklärte Andreas Damm (Abteilung Naturschutz, Landwirtschaft und Grünflächenplanung), nachdem Altenbruchs stellvertretender Ortsbürgermeister Peter Altenburg in der jüngsten Ortsratssitzung nach einer Zeitschiene verlangt hatte. 

Wann der Villa Gehben-Vorgarten tatsächlich im neuen Gewand grünt und blüht, steht damit allerdings noch nicht fest – was an Unwägbarkeiten bei der Vergabe liegen mag, aber auch an noch zu klärenden technischen Details: Dass ein leistungsfähigerer Wasseranschluss her muss, steht für Damm außer Frage. Selbst wenn man genügsame Pflanzen einsetzte, so war in der Ortsratssitzung sinngemäß zu hören, sei angesichts von Klimaveränderungen in Richtung zunehmend trockener werdender Sommerperioden mit einem erhöhten Wasserbedarf zu rechnen. 

Unabhängig davon bezeichnete Damm eine Behelfslösung, die derzeit beim Wässern praktiziert wird, als nicht wirklich tragfähig. Zuvor hatte der in städtischen Diensten arbeitende Landschaftsarchitekt den Ortsratsmitgliedern auseinandergesetzt, was im Vorgarten der zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts errichteten Villa denkbar und möglich sei. Damm präsentierte zu diesem Zweck zwei sich hinsichtlich ihrer Details unterscheidende Gestaltungsskizzen, die beide jedoch auf einen Entwurf zurückgehen, den Rüdiger Wegener in seiner Zeit als Leiter des örtlichen Stadtgartenamtes gezeichnet hatte.

Inventar integriert

„In Teilen“ sei Wegeners Konzept eingeflossen, erläuterte Damm und kam nachfolgend auf das vorhandene Inventar zu sprechen, das im Außenbereich der Villa insofern einen festen Platz hat, als dass es in den neuen Plänen auftauchen muss. Dazu zählen Fahnenmasten, ein Gedenkstein, aber auch die beiden Eiswette-Bänke die der Landschaftsplaner am liebsten an der Westseite des Gebäudes unterbringen würde. Überdenken muss man aus seiner Sicht auch die derzeit angebrachte Infotafel, die angejahrt ist und keinen Aufschluss über das mit Jugendstil-Elementen versehene Kleinod gibt. Dass historische Quellen wenig über die ursprünglich vorgesehene Bepflanzung verraten, bezeichnete Damm als Problem. Gleichwohl hatte er mit seinen Vorschlägen den Geschmack der meisten Gremienmitglieder getroffen.

Bei einer Gegenstimme sprach sich die Ortsratsmehrheit für ein Kombination aus beiden Entwürfen aus und votierte beispielsweise dafür, die entlang der Langen Straße verlaufende Längsseite des Gartens mit einer Hecke aus geschnittenen Rotbuchen einzufassen und auf diese Weise die Einheitlichkeit des Ensembles zu unterstreichen. Im Vorgarten selbst soll eine im 90-Grad Winkel verlaufende Reihe mit Hibiskus und anderen Blühsträuchern für eine Zweiteilung zwischen Rasen-/Boulebahn-Bereich und einem links davon gelegenen Ziergarten-Teil sorgen.

Lob für die Entwürfe

Dieser Teil lehnt sich gestalterisch weniger an die in Fragen der Gartenkultur eher unspezifische Jugendstil-Ära an, denn an Elemente die man aus der barocken Gartenarchitektur kennt. Der Ortsrat legte allerdings Wert auf eine einfach zu pflegende Bepflanzung der Beete, die nichtsdestotrotz mit einzelnen Stammrosen versehen werden sollen. „Die Pläne finde ich richtig gut, ich freue mich riesig“, resümierte Altenbruchs Ortsbürgermeister Christoph Frauenpreiß, nachdem er gemeinsam mit Ortsratsmitgliedern das Beste aus beiden Entwürfen zusammengefügt hatte. Für das Projekt stehen Mittel in Höhe von 40 000 Euro im städtischen Haushalt bereit.

Erschienen am 15. September 2022 in der Cuxhavener Nachrichten.
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